Erster Erotikladen im Orient

Wie hat man sich einen Sexshop vorzustellen, in einem Land, in dem die Frauen mit langen Gewändern und  Kopftüchern verhüllt, kaum als Frauen zu erkennen sind? In dem das Wort Freizügigkeit eher mit Sünde, statt mit Erotik assoziiert wird.

Chadidscha Achmed ist eine wahre Pionierin in ihrem Land. Eine Art Beate Uhse des Orients.  Die streng gläubige Muslima hat den ersten Erotikladen Bahrains eröffnet, wahrscheinlich den ersten in den gesamten arabischen Golfstaaten.

Natürlich unterscheidet sich ihr Laden von den uns bekannten Sexshops. Da stehen nicht reihenweise Porno Filme oder hängen Peitschen und Fesselseile von der Decke. Es sieht eher aus wie eine Modeboutique und genau das ist von der Inhaberin auch so gewollt.  „Es ist kein Sexshop nach westlichen Maßstäben, sondern er soll verheirateten Paaren, und nur diesen, die Vielfalt sexueller Aktivität erschließen“, erklärt Inhaberin Chadidscha Achmed.

Auf die Frage, ob es denn in ihrem Land überhaupt erlaubt sei, Erotik so öffentlich zu machen, antwortet sie:  „Im Islam ist der sexuelle Genuss nicht verboten. Egal welchen Geistlichen Sie fragen, er wird nichts Gegenteiliges sagen.“ Und so verkauft sie nicht nur schicke Kleider, Dessous, Vibratoren und erotische Kunst, sondern rettet nebenbei noch die ein oder andere Ehe.
„Warum gehen verheiratete Männer oder Frauen fremd? Weil sich bei den Paaren die Routine eingeschlichen hat“, meint die clevere Geschäftsfrau. Da kann ein wenig Abwechslung im Schlafzimmer helfen. Chadidscha Achmed hofft, dass  ihr „Haus der Chadidscha“ im Königreich Bahrain mit seinem Angebot noch recht viele Familien vor dem Auseinanderbrechen bewahren kann. Die Resonanz ist bisher jedenfalls positiv.

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