Lust auf Schamhaare?

Stehst du auf dichtes, weiches, wolliges Schamhaar? Den berühmten Busch, der jede Muschi wie ein wildes Tier aussehen lässt und doch so anziehend ist, dass kaum ein Mann wiederstehen kann? Einst malte ihn Gustave Courbet so realistisch, dass man meinet es der Venushügel sei fotografiert. Damals wie heute, löste dieses Bild bei vielen Menschen Entsetzen und Empörung aus. Selbst heute im aufgeklärten 21. Jahrhundert wird es in einigen Ausstellungen hinter einem Vorhang verhüllt und nur Besuchern über 18 Jahren präsentiert.

Ähnliches kann wohl jetzt dem Fotografen Oliviero Toscani auch blühen. Er, der für seine großartigen und aufrüttelnden Kampagnen unter anderem für den Textilhersteller Benetton bekannt und berühmt ist und der auch das kürzlich verstorbene Magermodel Isabell Caro fotografierte, hat nun für den Kalender eines Lederwarenherstellers zwölf behaarte Dreiecke abgelichtet. Darf man das, fragen sich nun einige, andere sind schlichtweg entsetzt.

So zum Beispiel der  Stadtrat von Florenz. In seiner Stadt wurde der Kalender präsentiert und vergeblich er die Lederfirma Vera Pelle auf, die Präsentation abzusagen.
Auch die Gleichstellungsbeauftragte der toskanischen Hauptstadt, Maria Federica Giuliani und  Roberta Gavagna von der Frauenbewegung Artemisia ließen kein gutes Haar an der Kampagne.

Der Meister selbst kann die ganze Aufregung um den Schamhaar Kalender überhaupt nicht verstehen. Schließlich sei es doch eher abnorm, grell geschminkte und bunt betuchte Models über den Laufsteg zu schicken und die eigentlich Weiblichkeit streng zu verhüllen. Für ihn zeigen die abgebildeten Venushügel einen „wunderschönen und gesunden Teil des Körpers“.

Ob das nun andere auch so sehen, wird sich zeigen. Der Kalender liegt der nächsten Ausgabe des italienischen „Rolling Stone“ Magazins bei.

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